Erst eine schöne Kletterei und dann den Durst und Hunger in einer urigen Hütte stillen – was gibt es Schöneres? Die verbrauchte Energie füllt ihr umgehend in der Hütte mit Speis und Trank auf. Karin Bachmann, Journalistin und passioniere Kletterin aus Innsbruck, hat fünf Geheimtipps fürs Kletterworkout mit anschließendem Bier- und Knödelgenuss recherchiert.
CP-TIPP Bei Übernachtung auf der Hütte: Nicht vergessen zu reservieren! Alle Kontakte zu den Hütten sind im Internet zu finden.
1. Gipfelerlebnis: Lamsenjochhütte mit Dreamland Lamsenspitze
Die Lamsenjochhütte liegt spektakulär unterhalb der Felswände von Lamsenspitze und Hochnissl im Herzen des Alpenparks Karwendel. Sie ist von unterschiedlichen Ausgangspunkten zu erreichen. Eine lohnende Wanderung bietet sich über die Eng an. Hier gelangt man in rund fünf Stunden über zwölf Kilometer und 750 Höhenmeter zur Hütte. Der Steckenverlauf führt über die Engalm, den Panoramaweg und das Westliche Lamsenjoch zum Ziel.
Besonders zu empfehlen ist eine zweitägige Tour mit dem Aufstieg am ersten und Klettern sowie Abstieg am zweiten Tag.
Und jetzt klettern: Der hochalpine Klettergarten Dreamland Lamsenspitze ist von der Hütte in 30 Minuten Fußmarsch zu erreichen und bietet zehn Routen. Darunter auch drei Mehrseilrouten – zwei davon führen auf den Gipfel der Lamsenspitze.
2. Routen, Routen, Routen: Muttekopfhütte mit Klettergärten
Die Muttekopfhütte liegt oberhalb von Imst und ist Ausgangspunkt für zahlreiche Bergerlebnisse, darunter auch das Klettern in den weitläufigen Klettergärten. Die Wanderung auf die Hütte startet in Hochimst und führt an den Imster Bergbahnen vorbei zu deren Mittelstation und die Untermarkter Alm. In insgesamt zweieinhalb Stunden erreicht man über eine Strecke von gut sechs Kilometern und 900 Höhenmetern die Muttekopfhütte. Der Anstieg kann auch mit einer Fahrt bis zur Mittelstation der Bergbahn um 450 Höhenmeter verkürzt werden.
Die Klettergärten sind von der Hütte aus ab ca. 15 Minuten zu erreichen. Unglaubliche 111 Routen erstrecken sich in mehreren Gärten entlang der Felswände. Gerade in den unteren Schwierigkeitsgraden haben sie viel zu bieten. Aber auch anspruchsvollere 7-er und einige wenige 8-er lassen die Herzen von routinierten Kletterern höher schlagen.
3. Am Fuße des Großglockners: Lucknerhaus mit Klettergarten
Der Klettergarten Lucknerhaus ist wenige Gehminuten vom Lucknerhaus entfernt. Das Lucknerhaus ist mit dem Auto über die Kalser Glocknerstraße erreichbar und ein wunderbarer Ausgangspunkt für kleinere und größere Bergtouren. Die Zimmer bzw. das Bergsteigerlager machen den Alpengasthof zum idealen Ausgangspunkt für einen sportlichen Urlaub am Fuße des Großglockners.
Der Klettergarten überzeugt mit 33 Routen in den unteren Schwierigkeitsgraden, darunter auch drei Mehrseillängen-Touren. Es reicht eine normale Kletterausrüstung mit 70m Kletterseil und ein Kletterhelm aus.
4. Alle Wege führen zur Coburger Hütte (mit Klettergarten!)
Die Coburger Hütte liegt malerisch in einem Hochtal oberhalb des Seebensees. Vom Ausgangspunkt Ehrwald erreicht man das Ziel in abwechslungsreichen fünf Stunden Gehzeit über knapp 900 Höhenmeter und fünf Kilometer Wegstrecke. Zustiegsmöglichkeiten gibt es auch von Biberwier, Obsteig oder Leutasch. Genaueres dazu gibt es auf der Website der Hütte. Auch der Seebener Klettersteig führt zur Coburger Hütte.
Der kleine Klettergarten befindet sich rund zehn Minuten Gehzeit von der Hütte entfernt und bietet zehn Routen in den Schwierigkeitsgraden 4 und 5.
5. Klettern im Grenzgebiet: Adolari
Wer A sagt, muss auch B sagen. Damit ist in diesem Fall gemeint: Wer im Klettergarten Adolari in St. Ulrich am Pillersee klettert, sollte danach ein Bier im nicht weit entfernten gleichnamigen Gasthof trinken. Der Pillersee liegt im Grenzgebiet zu Salzburg und Bayern in einem Tal zwischen den steilen Hängen der Loferer Steinberge und des Schafelbergs.
Der hiesige Klettergarten bietet 43 Routen in den Graden 4 bis 7. Der Name „Adolari“ stammt vom Heiligen St. Adolari, dem die Kapelle geweiht ist. Die Klettergemeinde hat jedoch eine andere Erklärung für die Bezeichnung, die ihr hier in der Beschreibung des Klettergartens nachlesen könnt.