Mit dem Zug zum Klettern, Foto: Helmut Lackner | Climbers Paradise
Mit dem Zug zum Klettern, Foto: Helmut Lackner

Mit guter Ökobilanz zum Klettern

Das Auto einfach mal stehen lassen und sich mit guter Ökobilanz zum Klettern bewegen, ist eigentlich ganz einfach. Man muss nur die Möglichkeiten nützen. Gerade extrem beliebt für den „sauberen“ Zustieg ist derzeit das E-Bike. Der Haken dabei: nicht überall ist Radfahren auf Österreichs Forstwegen erlaubt. Auf Wanderwegen heißt es sowieso zu Fuß gehen. Und wer nicht gerade im Bergland daheim ist, muss erst mal von der Stadt zum Ausgangspunkt kommen. Dafür sind Bus und Bahn immer noch die beste Alternative zum eigenen PKW, die für eine gute Ökobilanz sorgt – und mittlerweile vielerorts auch die günstigste, vor allem dann, wenn man mit einer Gästekarte unterwegs ist. Speziell im Sommer heißt es in vielen Tourismusregionen im Regionalverkehr „Bahn frei“ bzw. „Bus frei“. Die Steinberge machen vor, wie’s für Kletterfans perfekt klappt.

Mit dem Zug zum Klettern, Foto: Christina Ehammer | Climbers Paradise
Mit dem Zug zum Klettern, Foto: Christina Ehammer

Verzicht auf das Auto für eine gute Ökobilanz

Seien wir ehrlich, wer verzichtet gerne aufs Auto? Schnell Gurte, Seile, Karabiner und Sonstiges in den Kofferraum schmeißen, und ab geht’s zum Klettergarten, ohne lange einen Fahrplan checken zu müssen. Die Kosten für den Luxus und vor allem die Emissionswerte raten uns aber dringend davon ab. Sollten wir als Bergsport-affine Menschen nicht die Natur bei allen unseren Aktivitäten im Fokus haben? Und eigentlich ist es doch ganz einfach.

Zum Pillerseetal

Der öffentliche Nahverkehr bietet viele Möglichkeiten, zum Klettergebiet zu kommen, Foto: Christina Ehammer | Climbers Paradise
Der öffentliche Nahverkehr bietet viele Möglichkeiten, zum Klettergebiet zu kommen, Foto: Christina Ehammer

Nehmen wir mal als Beispiel den Wohnort München und als Ziel die Steinplatte in Waidring im Pillerseetal. Bei deiner Hotelbuchung lässt du dir gleich den Link für die Gästekarte schicken und speicherst diese über die App auf deinem Smartphone. Dann checkst du eine Bahnverbindung bis Wörgl und steigst dort um in den Regionalzug nach Fieberbrunn. Vom Bahnhof aus nimmst du dann den Regiobus zu deiner Unterkunft. Das kostet dich ab Wörgl keinen Cent extra (die Gästekarte in der App gilt als Ticket), ist viel entspannter, als im Stau stehen, und den Kletterführer von Adi Stocker mit unzähligen Routen kannst du in der Zeit auch ausführlich studieren. Während deines gesamten Aufenthaltes im Pillerseetal bist du dann auf allen Nahverkehrszügen zwischen Hochfilzen und Wörgl sowie mit den Bussen innerhalb des Pillerseetals – im Osten bis nach Lofer und im Westen bis nach Ellmau  – mit der Gästekarte kostenlos unterwegs. Außerdem kannst du mit der zusätzlich erwerbbaren PillerseeTal-Card für 4 oder 6 Tage (bzw. ab 14.09. auch für 3 Tage) diverse Vorteile einheimsen. Mit dieser Karte fährst du unter anderem täglich einmal kostenlos mit der Bergbahn auf die Steinplatte und bist in kürzester Zeit direkt am Fels. Auch die Klettersteige Henne und Marokka auf der anderen Talseite erreichst du damit mit den Bergbahnen Fieberbrunn einfach und ohne finanziellen Mehraufwand.

Der Klettersteig Marokka auf der Steinplatte, Foto: Robert Pupeter | Climbers Paradise
Der Klettersteig Marokka auf der Steinplatte, Foto: Robert Pupeter

Zu den Loferer Steinbergen

Sind die Loferer Steinberge dein Ziel, dann funktioniert das genauso unkompliziert mit der Salzburger Saalachtal Card. Übernachtest du nämlich dort, dann ermöglicht dir diese Gästekarte die Benützung der Öffis im gesamten Pinzgau zum Nulltarif. Die Gästekarte gibt’s von 1. Mai bis 31. Oktober schon ab einer Übernachtung in einem der Partnerbetriebe gratis mit dazu. Sie gilt bereits am Anreisetag und schont somit schon auf dem Weg dorthin dein Urlaubsbudget.

Mit der Salzburger Saalachtal Card Vorteile genießen, Foto: Salzburger Saalachtal | Climbers Paradise
Mit der Salzburger Saalachtal Card Vorteile genießen, Foto: Salzburger Saalachtal

Neu ist heuer, dass sogar die Fahrt von und in die Stadt Salzburg in der Salzburger Saalachtal Card inkludiert ist. Reist du also mit dem Zug an, dann zahlst du schon ab Salzburg bzw. ab Zell am See oder Saalfelden Leogang nichts mehr, und ein Ausflug nach Salzburg ist bei Schlechtwetter auch immer eine gute Alternative.

Nach Saalfelden und Leogang

Die zweite Pinzgauer Region in den Steinbergen – Saalfelden Leogang – kann da selbstverständlich mithalten. Auch für Übernachtungen in Saalfelden oder Leogang gilt: Mit der Saalfelden Leogang Card sind alle öffentlichen Verkehrsmittel im Pinzgau gratis. Die Klettersteige Leoganger Nord und Süd, die von der Passauer Hütte in den Leoganger Steinbergen ausgehen, kannst du so easy über den Bahnhof Leogang-Steinberge erreichen und dich auch kurzfristig erst entscheiden, ob du nach Saalfelden oder Weißbach absteigen willst. Ein Abstecher nach Zell am See gefällig? Diese Fahrt ist von Saalfelden per Bus ein „Katzensprung“ und kostet keinen Euro zusätzlich. Zwar nicht gratis, aber ein feiner Service, der deiner Ökobilanz guttut, ist im Salzburger Saalachtal und in Saalfelden Leogang auch der Almerlebnisbus. Der bringt dich von Saalfelden und Weißbach bis zum Hintersee im Berchtesgadener Land.

Klettern im Klettergarten Wiesensee bei Hochfilzen, Foto: Jörg Mitter | Climbers Paradise
Klettern im Klettergarten Wiesensee bei Hochfilzen, Foto: Jörg Mitter

Mit dem E-Bike zum Klettern

Innerhalb der Region Steinberge bist du natürlich auch mit dem E-Bike schnell mit einer guten Ökobilanz bei deinem nächsten Kletterziel. Das E-Bike bringt dich in vielen Fällen sogar ein Stück näher ran, als Bus und Bahn es können. Verleihstellen gibt es in allen Orten:

Mit dem Elektroauto zum Klettern

E-Car-Sharing ist in Fieberbrunn eine gute Alternative, wenn das Wetter mal nicht so mitspielt. Um nur 10,- Euro pro Tag oder 2,- Euro pro Stunde kannst du dir einen BMW i3 ausleihen und bist schnell und unkompliziert mobil.