Seefeld - Geigenbühel, Foto: Olympiaregion Seefeld, Heinz Holzknecht | Climbers Paradise
Seefeld - Geigenbühel, Foto: Olympiaregion Seefeld, Heinz Holzknecht

Heimatklettern, Kapitel 3: Olympiaregion Seefeld

Ein Hochplateau zwischen Wetterstein und Karwendelgebirge und ein echtes Familienkletterparadies – das ist die Olympiaregion Seefeld.

Sommerzeit, das bedeutet draußen über Wiesen toben, durch Bäche waten, den herrlichen Duft von Blumen und Kräutern tief in sich aufsaugen, während die Vögel hoch oben am blauen Himmel den Mücken hinterherjagen. Sommerzeit, das bedeutet warme Sonne auf der Haut, blanke Füße im Gras und lange Nächte unterm Sternenzelt. So betrachtet, könnte man jetzt fragen: Was gibt es denn da noch Schöneres? Nun, lediglich ein hübscher Klettergarten mit gut abgesicherten Routen, die auch den Kleinsten Spaß bereiten könnten und das Glück damit perfekt machen. Und vielleicht noch ein Grillplatz, an dem man als Familie den Tag bei Feuer und Grillwürstel gemütlich ausklingen lassen kann. So ein richtiges Abenteuerland eben, für große und kleine Entdecker. 

Familienfreundliches Sommer-Abenteuerland

Die Olympiaregion Seefeld ist so ein Abenteuerland für Familien: Sie bietet mit ihren beiden Familienklettergebieten „FlämenwandlundSonnenplatten Scharnitz ideale Voraussetzungen für einen Familien-Sommerurlaub mit Spiel, Spaß und jeder Menge Kletterrouten. 

Allerdings sind die ersten Attribute, die einem zu Seefeld einfallen, nicht unbedingt mit Klettern verbunden. Sondern eher: Langlaufen, Olympische Winterspiele und eine gehobene Hotellerie und Gastronomie. Und ja, alles trifft zu, denn Seefeld ist ein Mekka für Langläufer, es war zwei Mal Austragungsort der Olympischen Winterspiele für die nordischen Disziplinen. Darüber hinaus ist Seefeld Mitglied der Gruppe „Best of the Alps“ und zählt somit zu den dreizehn weltberühmten Tourismusdestinationen in Europa, wie auch beispielsweise Chamonix und Cortina d’Ampezzo.

Aber Seefeld ist bei all diesen Superlativen auch herrlich bodenständig, familienfreundlich und ein echtes Sommer-Abenteuerland. Noch nicht überzeugt? Wie wäre es damit: Am Wildsee, der praktisch mitten im Ort liegt, können Wassersportler zum Stand-up-Paddling gehen und am Möserer See ein Bad im bis zu 25 Grad Celsius warmen Wasser nehmen. Der Naturbadesee zählt zu den wärmsten in Tirol … Außerdem gibt es in Wetterstein und Karwendel ein vielfältiges Angebot an herrlichen Wanderungen und Radtouren.

Klettervergnügen und Action für die ganze Familie

Für die kletterbegeisterten Familien steht natürlich der Fels im Vordergrund! Die Region Seefeld ist in der Szene vor allem für ihren Top-Spot „Chinesische Mauer“ berühmt und ein Hotspot für die Besten der Besten. Aber die Region hat auch ein Herz für kleine Kletterer und Klettersporteinsteiger. Kein Geringerer als der Scharnitzer Extremkletterer Heinz Zak sorgte zuletzt mit der Generalsanierung der „Sonnenplatten Scharnitz“ für perfektes Klettervergnügen nach den neuesten Standards. Eine Chill-Area und eine Slackline runden den familienfreundlichen Klettergarten perfekt ab.

Auch das „Flämenwandl“ ist auf Kinder, Einsteiger und Familien zugeschnitten. Direkt an der Leutascher Ache gelegen, ist es besonders an heißen Sommertagen ideal. Denn wer nicht klettert, kühlt sich im Wasser der Ache ab und später am Abend kann man am Steinufer ein Feuer machen und grillen.

Seefeld - Sonnenplatten, Foto: Olympiaregion Seefeld, Heinz Zak | Climbers Paradise
Der Klettergarten Sonnenplatten bietet eine große Anzahl an Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, Foto: Heinz Zak

Sonnenplatten Scharnitz

Im „Vorgarten“ der Kletterlegende Heinz Zak die ersten Kletterversuche unternehmen und voll durchstarten!

Vor gut drei Jahren hat Heinz Zak federführend das Projekt „Sonnenplatten-Sanierung“ gestartet und das Klettergebiet gleich noch um eine Vielzahl an Neurouten erweitert. Bei der Eröffnung oder besser gesagt Wiedereröffnung des Klettergartens im Herbst 2019 war Zak mit dabei und erklärte, wie viel Herzblut in den Sonnenplatten steckt, wie viel Arbeit und Fleiß dafür nötig waren, und dass er sich jetzt riesig freut, wenn er von seinem Balkon aus (der in unmittelbarer Nachbarschaft liegt) den Kletterern zuschaut.

Zak legt sowohl beim Sanieren als auch beim Erschließen von Routen sehr großen Wert darauf, dass beispielsweise die Hakenabstände moderat sind und die Kletterlinien harmonisch. Er nennt es „sanfte Einstiege schaffen“ – Einstiege von der Halle an den Fels. Der Extremkletterer geht selbst viel in die Halle zum Trainieren und beobachtet die neue Generation Kletterer. Und genau für diese neue Community, aber auch für Kids und Familien will er den Sprung an den natürlichen Fels ermöglichen. Das funktioniert mit logischen Routen und Hakenabständen ähnlich wie in der Halle.

Sicherheit steht an oberster Stelle im Familienklettergarten „Sonnenplatten Scharnitz“ genauso wie schöne Linien, die auch in den unteren Schwierigkeitsgraden äußerst lohnend sind. 

Seefeld - Scharnitz-Sonnenplatten, Foto: Heinz Zak | Climbers Paradise
Heinz Zak ist selbst der größte Fan der Sonnenplatten Scharnitz, Foto: Heinz Zak

Tipp: Die Route „Schatzi“ (4a) hat Heinz Zak seiner Frau Geli gewidmet. Die Tour ist so harmonisch und liebevoll wie der Umgang der beiden miteinander … sehr lohnend. Sein Freund Peter Janschek hat ihm bei den aufwändigen Sanierungsarbeiten geholfen. Auch er hat eine seiner neuen Routen seiner Frau gewidmet, sie heißt „Sweety“ – ebenfalls sehr harmonisch und liebevoll … 

Alle Infos zu den Sektoren und Routen der Sonnenplatten in Scharnitz.

Chillen, Toben, Slacken

Neben dem Klettern macht das Zusammensein mit der Familie einen Tag im Freien so besonders. Miteinander reden, lachen, im Gras schlafen, Wolkenschafe zählen – auf der breiten Wiese beim Klettergarten kann man das alles machen. Wer mag, versucht sich im Slacklinen oder kühlt die Arme im Wasser am Steinbrunnen ab. Das Brunnenwasser hat Trinkwasserqualität und schmeckt köstlich.

Insgesamt bieten 60 Routen jede Menge Spaß für mehr als einen Klettertag im Klettergarten Sonnenplatten. Für ausreichend Abwechslung sorgt Scharnitz mit seinen vielen Wander- und Mountainbiketouren ins Karwendel. Vor allem das Karwendeltal ist auch für Familien mit Kids ideal – viele Wege sind breit und mit wenig Anstieg verbunden, bieten aber dafür viele Bademöglichkeiten im frischen Quellwasser der noch jungen Isar und des Karwendelbaches.

Seefeld - Isar im Karwendel, Foto: Susa Schreiner | Climbers Paradise
Die noch junge Isar, Foto: Susa Schreiner

Flämenwandl: im Bach waten, klettern und grillen 

Das zweite Familienklettergebiet in der Region Seefeld, das Flämenwandl, liegt in der Leutasch, genauer gesagt direkt an der Leutascher Ache. Komischer Name für ein Tiroler Klettergebiet? Das Flämenwandl ist seinen Erschließern gewidmet: Flamen, sprich niederländisch sprechenden Belgiern aus der Region Flandern. Die Belgier absolvierten einen Routenbauerkurs und waren wild entschlossen, das Erlernte gleich umzusetzen. Herausgekommen ist das Flämenwandl. Das Klettergebiet ist nordseitig ausgerichtet, eignet sich also ideal für heiße Sommertage. Zudem lockt die Ache zum Abkühlen – zwar ist das Wasser nicht tief genug zum Schwimmen, aber für eine ausgiebige Erkundungstour durchs kühle Bachwasser ist es perfekt. 

Insgesamt stehen 23 Routen zur Verfügung – die einfachsten starten im dritten Schwierigkeitsgrad und sind perfekt für erste Felsversuche. Zu einem echten Sommer-Abenteuertag wird der Besuch des Klettergartens, wenn man ein paar Würstel in der Kühltasche mitbringt und abends am Steinufer ein Feuer entzündet. Dann knackt das Holz, die Funken sprühen, der Sternenhimmel breitet sich aus und geht in eine laue Sommernacht über. Und wenn dann noch der Duft von Stockbrot und gegrillten Würsteln die Luft erfüllt, dann ist der Tag perfekt.

Alle Infos und Routen zum Klettergarten Flämenwandl.

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