Der Klamm-Klettersteig im Wilden Kaiser, Foto: Tirol Werbung Ellmauer Tor im Wilden Kaiser, Foto: Tirol Werbung | Climbers Paradise
Der Klamm-Klettersteig im Wilden Kaiser, Foto: Tirol Werbung Ellmauer Tor im Wilden Kaiser, Foto: Tirol Werbung

Bike, Hike & Climb – der Gaudi-Alpen-Triathlon im Wilden Kaiser

Von Ellmau zur Gruttenhütte in drei Disziplinen: mit dem Rad zur Wochenbrunner Alm, zu Fuß weiter zur Gaudeamushütte und über den Klamml-Klettersteig zur Gruttenhütte. Ein Gaudi-Alpen-Triathlon „by fair means“.

Wie wäre es mit einem autofreien Wochenende? Wenn man ganz bewusst mit dem Rad und zu Fuß vom Tal die Berge erobert? Nun, man würde sich den grandiosen Gipfeln der Region Wilder Kaiser so nähern, wie es in früheren Zeiten auch schon die jungen Wilden mit Preuß, Dülfer, Rebitsch & Co. gemacht haben. Klingt spannend? Ist es auch, und stolz macht es obendrein, wenn man alles aus eigener Kraft geschafft hat.

In drei Disziplinen zur Gruttenhütte

Vom Ausgangspunkt Ellmau fahren wir mit dem Bike bequem zum ersten Etappenziel, der Wochenbrunner Alm. Rund 290 Höhenmeter gilt es mit dem Rad zu bewältigen – wer mag, holt sich elektrische Hilfe per E-Bike, die Puristen nutzen ausschließlich die eigene Muskelkraft. Egal wie, ohne Auto erwachen so schon frühmorgens die Sinne viel intensiver, wenn man den Duft der Wiesen tief in sich aufsaugt und den Kühen bei ihrer Interpretation des Yoga-Sonnengrußes zuschaut. Und wenn einem seine Majestät der Kaiser mit voller Wucht seine Schönheit präsentiert, untermalt von sonorem Vogelgezwitscher. Die knapp 5 Kilometer ab Ellmau Dorf kurbeln wir im Nu runter. Je nach Tempo und Ausgangspunkt stellt man entsprechend nach 35 bis 45 Minuten sein Bike an der Wochenbrunner Alm ab und wechselt die Disziplin.

Die Gaudeamushütte im Wilden Kaiser, Foto: Roland Schoner | Climbers Paradise
Die Gaudeamushütte im Wilden Kaiser, Foto: Roland Schoner

Von der Wochenbrunner Alm wandernd auf die Gaudi-Hütte

Auf der zweiten Etappe geht es zu Fuß über einen breiten Wanderweg Richtung Gaudeamushütte, die von Insidern liebevoll „Gaudi-Hütte“ genannt wird. Wenn es die Zeit erlaubt, kann man hier einen Terrassenstopp einbauen, andernfalls lässt man die Hütte rechter Hand liegen und folgt stattdessen den gelben Schildern zum Einstieg des Klamml-Klettersteigs. Der Weg führt vorbei am „Murmeltierfelsen“, einem liebevoll hergerichteten Kletterfelsen samt Holzbänken, die zum Ausruhen einladen. Noch einmal Kraft tanken, denn ab sofort wird das Gelände rauer und verblockter und der Einstieg zum Klettersteig ist nicht mehr weit.

Wegweiser zum Klamml-Klettersteig, Foto: Susa Schreiner | Climbers Paradise
Wegweiser zum Klamml-Klettersteig, Foto: Susa Schreiner

Der Klamml-Klettersteig (300 Meter, Schwierigkeit: D)

Wir starten in die letzte Etappe und rüsten uns mit Klettergurt, -helm und Klettersteig-Set. Ab jetzt geht es vertikal dem Tagesziel Gruttenhütte entgegen, und das Motto lautet: volle Konzentration voraus! Präzise am Fels antreten, Druck aufbauen, hochschieben und dabei mit der Armmuskulatur ordentlich zupacken. Der Klamml-Klettersteig ist sehr sportlich und von daher weder für Anfänger noch für kleine Kinder geeignet. Er lässt sich in zwei Sektionen einteilen, die Trennung stellt die spektakuläre Zweiseilbrücke dar. Wer hier „kalte Füße“ bekommt, kann sich die Seilbrücke anschauen und dann den Ausstieg wählen und über einen Wanderweg zur Gruttenhütte aufsteigen. Die  anderen wagen den Tanz übers Drahtseil und schieben sich im zweiten Sektor über Eisenklammern und Leitern eine steile Wand hinauf. Muskelkraft und starke Nerven sind hier gefragt.

Hängebrücke im Klamml Klettersteig, Foto: Peter von Felbert | Climbers Paradise
Hängebrücke im Klamml-Klettersteig, Foto: Peter von Felbert

Viel zu schnell kommt der Ausstieg in Sicht, die letzten Meter zur Gruttenhütte werden dann beschwingt wandernd zurückgelegt, immer die Terrasse im Blick. Der Abstieg zurück zur Wochenbrunner Alm und den Rädern führt unschwierig auf einem schönen Weg, teils durch dichten Wald, in dem auf Lichtungen viele Steinmännchen für eine mystische Stimmung sorgen.

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Wichtige Infos für die gesamte Tour

Bahnanreise

Ab Innsbruck bis Wörgl, von hier geht es mit dem Bus weiter bis nach Ellmau. Fahrzeit: ca. 1 Stunde 45 Minuten. Mitnahme von Rädern vorab online klären. Fahrpläne unter www.oebb.at.

Radverleih vor Ort

Viele Sporthändler in Ellmau und den umliegenden Orten bieten Mountainbikes und E-Bikes im Verleih an. Kosten für einen Tag: zwischen 20 und 40 Euro, je nach Kategorie. Online oder über den Tourismusverband.

Klettersteige im Gebiet

Alle Informationen zu den Klettersteigmöglichkeiten im Gebiet Wilder Kaiser findet ihr natürlich auf der Climbers-Paradise-Seite.