Das Eddy von Edelrid, Foto: Österreichischer Alpenverein | Climbers Paradise
Das Eddy von Edelrid, Foto: Österreichischer Alpenverein

Sicher am Berg – das Eddy von Edelrid

Ganz nach dem Motto „Sicher am Berg “ stellen wir euch Sicherungsgeräte zum Sportklettern vor. Diesmal: das Eddy von Edelrid.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Das Eddy von Edelrid darf als Exot unter den Sicherungsgeräten betrachtet werden. Da es relativ schwer und robust ist, sieht man es nur sehr selten im Klettergarten. Das Gerät kommt aus der Arbeitssicherheit und verfügt über eine Anti-Panik-Funktion. Der Einlaufwinkel des Bremsseiles ist bei der Bedienung egal. Die Schnellausgabemethode ist gewöhnungsbedürftig. Dafür ist das Eddy auch mit etwas dickeren Kletterseilen gut zu bedienen.

Fakten zum Eddy

Das Eddy von Edelrid ist ein halbautomatisches Sicherungs­gerät. Die Anti-Panik-Funktion schützt vor unkontrolliertem Bedienen des Ablasshebels. Das Eddy kann für Einfachseile mit einem Durchmesser zwischen 9 mm und 11 mm verwendet werden. Der Blockier­­mechanis­mus funktioniert unabhängig vom Sicherungskarabiner. Voraus­setzung ist aller­dings ein Karabiner mit Verschlusssicherung.

Der Partnercheck

Der Partnercheck vor jedem Start ist ein elementarer Sicherheitsstandard. Dabei kontrollieren beide Partner fünf Punkte: den Anseilknoten, die Verschlusssicherung des Karabiners, die Funktion des Sicherungsgerätes durch ruckartiges Ziehen, die Gurtverschlüsse und – zuletzt – ob das Seilende abgeknotet ist.

Das Eddy beim Seilausgeben

Zum Seilausgeben zieht die Führungshand das Seil aus dem Gerät, während die Bremshand das Seil von unten in das Sicherungsgerät schiebt. Anschließend wird überflüssiges Schlappseil sofort wieder eingezogen und die Bremshand rutscht zurück in die Ausgangsposition.

Das „Bremshandprinzip“

Ebenso elementar – auch bei halbautomatischen Sicherungsgeräten – ist das „Bremshandprinzip“ während des Kletterns. Bremshandprinzip bedeutet, dass der Sichernde mit der Bremshand in jeder Phase des Sicherungsvorgangs das Bremsseil umschließt.  Im Falle eines Sturzes fixiert die Bremshand das Bremsseil und geht nach unten. Die zweite Hand, die sogenannte Führungshand, unterstützt lediglich die Seilführung.

Die Stärke der Halbautomaten besteht darin, dass diese bei ruckartigem Seildurchlauf – z.B. im Falle eines Sturzes – automatisch das Seil blockieren. Also auch dann, wenn der Sichernde keine Handkraft am Bremsseil entwickelt. Diese gewünschte Eigenschaft bringt den Nachteil mit sich, dass das Gerät auch dann blockiert, wenn beim Einhängen einer Zwischensicherung schnelles Seilausgeben notwendig ist. Dies kann dadurch erreicht werden, indem das Gerät zwischen Daumen und Mittelfinger stabilisiert wird und der Zeigefinger auf den Blockiermechanismus drückt. Trotz­dem blockiert das Eddy im Falle eines Sturzes.

Das Eddy beim Ablassen

Beim Ablassen fixiert die Bremshand das Bremsseil, während die Führungshand den Ablasshebel mit Zeige- und Mittelfinger vorsichtig nach hinten zieht. Dadurch wird der Klemmnocken langsam gelöst. Die Brems­hand lässt nun dosiert das Seil durchrutschen und steuert die Ablassgeschwindigkeit.

Die Anti-Panik-Funktion

Einer möglichen Fehlanwendung beim Ablassen beugt die Anti-Panik-Funktion vor. Wird der Ablasshebel zu stark nach hinten gezogen, blockiert das Eddy. Wird die Anti-Panik-Funktion ausgelöst, muss der Ablasshebel zuerst wieder in die Ausgangsposition zurück­geführt werden, erst dann kann der Ablass­vor­gang erneut eingeleitet werden.

Das Eddy beim Sichern im Toprope

Beim Sichern im Toprope zieht die Bremshand das Bremsseil in einem Bogen aus dem Gerät, während die Führungshand das Führungsseil gleichzeitig zum Sicherungsgerät führt. Danach rutscht die Bremshand im Tunnelgriff am Bremsseil zurück nach oben.

SicherAmBerg – das Programm

Unter dem Gesamtprojekt SicherAmBerg stellt der Österreichische Alpenverein Lehrvideos zu allen relevanten Alpenverein-Kernsportarten wie Skitouren, Sportklettern, Klettersteig oder Alpinklettern zur Verfügung. Doch SicherAmBerg steht nicht nur für Video-Tutorials. Darunter versteht man vielmehr ein Gesamtkonzept, das sich aus hochwertigen Publikationen, Events, Ausbildungskursen oder eben Videos zusammensetzt und sich zum Ziel gesetzt hat, die Sicherheit am Berg oder in der Kletterhalle zu erhöhen.

Wer mehr zu den verschiedenen Themen erfahren möchte, der wird auf www.alpenverein.at/sicheramberg fündig.