3 beliebte Mehrseillängen-Gebiete für den Herbst

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Tage werden kürzer – und wir blicken zurück: Welche Kletterregionen in Tirol haben euch in dieser Saison am meisten begeistert? Ein Blick in die Statistiken zeigt: Ihr wart unglaublich aktiv und habt die ganze Vielfalt von Climbers Paradise erkundet – von A wie Achensee bis W wie Wilder Kaiser.

 

Zum großen Finale haben wir für euch drei Regionen herausgepickt, die nicht nur zu euren Sommerfavoriten zählen, sondern auch jetzt im Spätherbst lohnende Ziele sind. Gerade in dieser Jahreszeit kommt es darauf an, die Touren klug zu wählen: kurze Zustiege, einfache Abstiege und überschaubare Klettermeter, damit ihr auch nach der Zeitumstellung sicher bei Tageslicht ins Tal zurückkommt. Packt noch einmal die Ausrüstung ein, genießt das Farbenspiel des Herbstes – und erlebt Tirols Mehrseillängen von ihrer vielleicht schönsten Seite.

Wer bekommt vom Kletter-Sommer nicht genug?

Eine Klettersaison bietet immer unzählige unvergessliche Momente – von den ersten warmen Frühlingstagen bis zu den letzten sonnigen Herbsttouren. Wer Mehrseillängen liebt, weiß: Jede Jahreszeit hat ihren ganz besonderen Reiz. Für alle, die ihre Saison noch einmal mit einer lohnenden Tour krönen möchten, haben wir drei ausgewählte Regionen aus dem Climbers-Paradise-Portfolio zusammengestellt. Sie stehen stellvertretend für die Vielfalt Tirols und sollen Lust machen, Neues zu entdecken – ein kleiner Vorgeschmack, der zum digitalen Stöbern einlädt.

1. Mehrseillängen im Tannheimer Tal

Die Mehrseillängenrouten im Tannheimer Tal – Rote Flüh und Gimpel – klingende Bergnamen, die Mehrseillängen-Herzen ein paar Takte höherschlagen lassen. Und auch wenn das Gimpelhaus mittlerweile geschlossen hat, ergeben sich an diesen beiden Paradegipfeln noch einige lohnende Touren im Spätherbst. Der Zustieg von Nesselwängle bis zum Gimpelhaus ist mit einer Stunde überschaubar – der weitere Zustieg mit 40 Minuten zum Beispiel an den Einstieg des Klassikers „Wirklich oben bist du nie“ ist gut vertretbar. Mit 6 Seillängen und 160 Metern ist die Tour überschaubar.

Warum sich der Zustieg besonders lohnt, wenn Bahn und Hütte schon geschlossen haben? Nun, während es an schönen Sommertagen schon mal zu etwas Gedränge in der Wand kommen kann, hat man jetzt gute Chancen die Tour für sich genießen zu können – samt Traum-Panorama. Die Abstiegszeit sollte in die Tourenplanung mit einkalkulieren werden. Eine Stirnlampe im Rucksack darf nicht fehlen.

Nach dem Klettern ist vor dem Schlemmen: Haubenküche genießen, nach dem Gimpel, oder: warum nicht mal was anderes machen und nach einem erfüllten Klettertag samt Panoramaaussichten im Weichzeichner-Modus, in einem der kleinsten Haubenrestaurants einkehren und sich richtig verwöhnen lassen. Wechselkleidung mitnehmen, ein bisschen Deo, fertig, denn das „Morent“ in Zöblen verlangt nicht nach Schlips und Kragen. Die aus Ungarn stammende Köchin setzt mit ihrem Mann auf Tiroler Gastlichkeit. In der guten Stube, des über 400 Jahre alten Bergbauernhauses wird an gerade mal 5 Tischen Slow-Food vom Feinsten serviert. Unbedingt vorher reservieren.

2. Mehrseillängen am Achensee

Die Mehrseillängen-Klassiker im Rofangebirge sind ein echtes Spätherbst-Schmankerl! Warum? Weil einerseits die Rofanbahn noch bis einschließlich 4. November zwischen 8.30 Uhr und 17 Uhr fährt und somit der Zustieg um einige Höhenmeter abgekürzt werden kann. Und weil andererseits beispielsweise an der Rotspitz herrliche 2 bis 4 Seillängen auch an kurzen Tagen noch alpines Flair vermitteln, ohne in die Dunkelheit zu geraten. Kurzum: Man hat auch in der Winterzeit keinen Stress.

Einfach mit der ersten Bahn gemütlich hochbringen lassen, die Aussicht auf den herbstlichen Achensee genießen, der schon in leicht winterlicher Trägheit in seinem Bett liegt. Oben dann die herbstliche Kühle bei einem 50 Minuten dauernden kurzweiligen Zustieg abschütteln und gemütlich in eine 2-Seillängen-Tour einsteigen. Wer weiß, wenn es gut läuft, kann man ja noch eine zweite 2-Seillängen-Tour dranhängen. Und dann geht es mit der letzten Bahn um 17 Uhr wieder zurück ins Tal.

Wem dann doch die Novemberkühle etwas in den Knochen steckt, fährt direkt ins Atoll Achensee und wärmt die Muskeln im Penthouse-SPA und schaut dabei zu, wie langsam die Nebelschwaden den See überdecken und Stille einkehrt.

3. Mehrseillängen in der Region Steinberge

Wem die südseitig ausgerichtete Wand diesen Sommer schlichtweg zu warm zum Klettern war, der kann jetzt durchatmen … Endlich herrschen moderate Temperaturen, und die Sonne wärmt jetzt angenehm den Rücken von Kletterer und Sicherer. Da nimmt man den Zu- und Abstieg ohne Bahnunterstützung gerne in Kauf. Zur Verfügung stehen über 100 Mehrseillängenrouten in der Region Steinberge, von moderat bis anspruchsvoll. Beispielsweise wartet bei der Steinplatte mit der Ironmaus – 6c obligatorisch – ein echtes Schmankerl auf Multipitch-Fans. Etwas gemütlicher, was die Schwierigkeit betrifft, ist die Ironlaus. Hier ist eine 5c+ obligatorisch. Eventuell bei den doch etwas kürzeren Tagen und kühleren Temperaturen samt Zu- und Abstieg die genüsslichere Wahl. Eine Stirnlampe im Rucksack schadet nicht, und beruhigt unter Umständen die Nerven, falls es in der Wand doch mal etwas länger dauern sollte.

Hinterher lockt das Aubad in Fieberbrunn mit seinem Saunadorf. Egal ob finnische Zirbensauna oder Tiroler Almsauna – hier kann man sich nach einem langen erfrischenden Tag in der Wand wieder richtig aufwärmen und die Muskeln geschmeidig machen.