Wilder Kaiser: Climbing with Respect 2025

Ein Tag am Wilden Kaiser – beeindruckende Felskulisse, spannendes Klettersteig-Training und wertvolle Einblicke in den Naturschutz. Gemeinsam mit dem Tourismusverband Wilder Kaiser und Climbers Paradise Tirol erleben wir, wie sich Klettern und Achtsamkeit gegenüber der Natur verbinden lassen. „Climbing with Respect“ heißt: draußen unterwegs sein – mit Verantwortung.

Es ist Samstagmorgen, 08:45 Uhr, und wir stehen am Wanderparkplatz „Wochenbrunner Alm“. Vor uns ragt der Wilde Kaiser in den Himmel – schroff, eindrucksvoll, ein Gebirge, das seit jeher zum Träumen einlädt und in dem mehrfach alpine Klettergeschichte geschrieben wurde. Gemeinsam mit dem Tourismusverband „Wilder Kaiser“ und dem Verein Climbers Paradise Tirol verbringen wir heute einen ganzen Tag unter dem Motto Climbing with Respect: Wir wollen Klettern und Naturschutz verbinden!

Wir schultern unsere Rucksäcke und steigen gemütlich zur Gaudeamushütte auf – unterwegs erklärt uns Biologe Siggy schon viel zur Entstehung und Zusammensetzung der Kalkalpen, das Gestein, aus dem das Kaisergebirge besteht. Wir lernen, wie wichtig es ist, auf den Wegen zu bleiben, Wildruhezonen zu respektieren und Weidetieren mit Ruhe und Abstand zu begegnen.

Nach der Gaudeamushütte, bei der wir später einkehren werden, steigen wir weiter zu einem Übungsklettersteig. Unterwegs sprechen wir über das präsente Thema „Müllvermeidung“: Mehr Menschen in der Natur bedeuten mehr Abfälle und auch mehr Reibungspunkte. Uns wird bewusst: wir sind Gäste in dieser Landschaft, und wir tragen die Verantwortung, diesen Ort so sauber wie möglich zu hinterlassen. Am Übungsklettersteig angekommen erklären uns die Bergführer Gertl und Hubi alle sicherheitsrelevanten Aspekte, die es beim Klettersteiggehen zu beachten gibt: Sitzen Gurt & Helm richtig? Ist das Klettersteigset korrekt angelegt? Welche Fehler können zu gefährlichen Verletzungen führen und wollen daher unbedingt vermieden werden? Was gibt es bei der Tourenplanung zu beachten?

Ab in den Klettersteig

Und bevor wir uns in den „richtigen“ Klettersteig wagen, haben wir die Möglichkeit im Übungsklettersteig die neuen Handgriffe zu testen. Anschließend steigen wir zum „Klamml-Klettersteig“ auf, der mit einer Schwierigkeit von B/C im ersten Teil schon recht sportlich wird. Im zweiten Teil des Klettersteigs findet man sogar D-Stellen vor, aber das ist uns dann für heute zu wild. Für viele ist es das erste Mal und nun können wir unser frisch erlerntes Wissen aus dem Übungsklettersteig direkt anwenden! Wir merken schnell, wie kraftsparend die richtige Technik ist, aber auch, dass man mit Gelassenheit und Ruhe um einiges weiter kommt.

Es ist motivierend, dass wir nicht nur Wissen konsumieren, sondern alles sofort praktisch ausprobieren. Trittsicherheit, effizientes Steigen, konzentriertes Gehen – es sind die kleinen Tipps der Bergführer, die den Unterschied machen. Wir wagen uns nach oben, immer wieder durchatmen, weiterklettern, genießen die Aussicht.

Ausgesetzt im Klettersteig: Die Seilbrücke im Klamml-Klettersteig im Wilden Kaiser ist ein Highlight und unsere Challenge für den Tag. Foto: Hanna Hörmann.

Climbing with Respect!

Abschließend wartet auf der Gaudeamushütte eine reichliche und wohlverdiente Jause auf uns, die wir bei gemütlichen Zusammensein genießen und den Tag so ausklingen lassen.

Am späten Nachmittag kehren wir zurück zum Ausgangspunkt. Müde, zufrieden, voller Eindrücke. Uns wird bewusst: Climbing with Respect bedeutet mit der Natur zu klettern – respektvoll, achtsam und mit dem Ziel, dass auch die nächsten Generationen diese Schönheit erleben dürfen.