
Rote Flüh - Sektor Rote Flüh Südwestwand
Region Tannheimer Tal

Die breite Wandflucht von Südwestwand und Südwand der Roten Flüh gehört zu den interessantesten und populärsten Kletterzielen der Tannheimer Berge. Im Gegensatz zur Gimpel Südwand werden hier fast alle Könnerstufen fündig.
Die Palette reicht von anfängertauglichen Übungsrouten wie der "Westwandrampe" bis zu den benachbarten modernen Sportklettereien.
In den letzten zehn Jahren machte sich vor allem der Oberstaufener Walter Hölzler an der Roten Flüh immer wieder auf Neulandsuche. Entdeckte dabei neue, teils zeitgemäß steile athletische Seillängen und verknüpfte sie oft auch mit den lohnenden Teilen vergessener alter Wege. Mit viel Zeiteinsatz gelangen ihm tolle Routen wie der "Spiderman" und drei neue Kletterwege an der lange in Vergessenheit geratenen Westawand der Roten Flüh.
Diese neuen Routen sind alle sportklettermäßig ausgerüstet. Alle lohnenden äleteren Klettereien wurden 1997/98 ausgelöst und durch einen Seilschaftsabsturz in der "Südwestwand" saniert. Die klassischen Routen in den Tannhemern besitzen deshalb trotz Borhaken immer noch ihren Charakter.
Seit der kompletten Sanierung durch die "Arbeitsgemeinschaft sicheres Klettern in den Tannheimer Bergen" im Jahr 1997 eignet sich diese Route nun auch für Anfänger.
Sie liegt in einer relativ windgeschützten Ecke, bietet aber - wie so häufig in leichteren Touren - nicht immer festen Fels. Auf Steinschlag achten! Einige Markierungen zur leichteren Orientierung wurden angebracht.
Zum Schluss in leichter Kletterei (1+) über den Normalweg zum Gipfel.
Abseilpiste
Toni Freudig hat diese Abseilpiste 1987 eingerichtet. Zwei 45 Meter Seile, da die erste Länge genau nach 45 Metern endet. Eine gute Abseiltechnik sind unerlässlich. Nicht steinschlagsicher!
Vom Parkplatz nordwestlich von Nesselwängle auf bezeichnetem Weg in 1 bis 1,5 Stunden zum Gimpelhaus.
Entweder auf dem Normalweg unschwierig bis zum Gipfel und von dort die glattpolierten Platten (teilweise Drahtseil gesichert) nordseitig hinab zur Judenscharte und durch´s Gimpelkar zurück zu den Hütten.
Oder hinauf bis unter die mit Eisenklammern versehende Wandstufe. Dort durch die Rinne kurz hinab zum Beginn des Abseilweges.
Für alle Routen empfiehlt sich die Mitnahme eines Sortiments kleiner und mittlerer Klemmkeile sowie einiger schmaler Schlingen. Helm unbedingt aufsetzen!
Grüne Welle 6-, 30m
Lorbeerblatt 7+, 30m
Wächter, 6+, 20m
Entweder auf dem Normalweg unschwierig bis zum Gipfel und von dort die glattpolierten Platten (teilweise Drahtseil gesichert) nordseitig hinab zur Judenscharte und durch´s Gimpelkar zurück zu den Hütten.
Oder hinauf bis unter die mit Eisenklammern versehende Wandstufe. Dort durch die Rinne kurz hinab zum Beginn des Abseilweges.
Aus dem selten gekletterten Baseclimb Lorbeerblatt, zweier neuer Seillängen und zwei alten Technoseillängen entstand eine Kletterroute, die das Zeug zum Klssiker hat. Der Einstieg befindet sich ca. 10m rechts der roten Markierung "WR".
Walter Hölzler und Gef. 2009, Lorbeerblatt: Toni Freudig 1988
Vom Parkplatz nordwestlich von Nesselwängle auf bezeichnetem Weg in 1 bis 1,5 Stunden zum Gimpelhaus.
Über alle Touren kann abgeseilt werden (Sturm im Paradies mit einem Doppelseil), schneller jedoch ist die Abseilpiste in der Westflanke der Roten Flüh.
Kurz, aber knackig. Technisch anspruchsvolle Wandkletterei in meist gutem bis sehr gutem Fels, perfekt abgesichert und homogen. Ab dem Nachmittag schön in der Sonne und bei trockenen Verhältnissen eine ideale Zweittour.
Walter Hölzler und Gef. 2010
Vom Parkplatz nordwestlich von Nesselwängle auf bezeichnetem Weg in 1 bis 1,5 Stunden zum Gimpelhaus.
Über alle Touren kann abgeseilt werden (Sturm im Paradies mit einem Doppelseil), schneller jedoch ist die Abseilpiste in der Westflanke der Roten Flüh.
Eine der abwechslungsreichsten Routen im Tannheimer Tal in meist hervorragendem Fels. Die gleichbleibend anspruchsvolle Kletterei fordert zugleich Technik und Ausdauer. Rotpunktaspiranten sind fast durchgehend mit dem 8. Grad konfrontiert. Die Route sollte allerdings nur bei trockenen Verhältnissen angegangen werden.
WalterHölzler und GEf. 2007
Vom Parkplatz nordwestlich von Nesselwängle auf bezeichnetem Weg in 1 bis 1,5 Stunden zum Gimpelhaus.
Über alle Touren kann abgeseilt werden (Sturm im Paradies mit einem Doppelseil), schneller jedoch ist die Abseilpiste in der Westflanke der Roten Flüh.
Sehr beliebte und häufig begangene steile Genusskletterei. Mit einer Passage A0 homogen. Die Schlüsselstelle ist ohnehin derart abgeschmiert, dass Freiklettern dort nur wenig Spaß macht.
H. Kadner, v. Schwerin, v. Overkamp 1919
Vom Parkplatz nordwestlich von Nesselwängle auf bezeichnetem Weg in 1 bis 1,5 Stunden zum Gimpelhaus.
Entweder auf dem Normalweg unschwierig bis zum Gipfel und von dort die glattpolierten Platten (teilweise Drahtseil gesichert) nordseitig hinab zur Judenscharte und durch´s Gimpelkar zurück zu den Hütten.
Oder auf dem Friedberger Klettersteig hinab bis unter die mit Eisenklammern versehende Wandstufe. Dort durch die Rinne zum Beginn des Abseilweges.
Eine Route mit Licht und Schatten: Etwas splittrige Passagen im Wechsel mit tollen Kletterstellen auf Platten und an Überhängen, sowie dem einen oder anderen Schrofenband halten das komplette Tannheimer Sortiment parat. Die Route samt Gipfeldurchstieg ist nahezu vorbildlich saniert. Der 6-te Grad sollte allerdings beherrscht werden.
H. Schertel und Gef. 1932, Gipfeldurchstieg: M. Schweiger, L. Huber 1938
Vom Parkplatz nordwestlich von Nesselwängle auf bezeichnetem Weg in 1 bis 1,5 Stunden zum Gimpelhaus.
Entweder auf dem Normalweg unschwierig bis zum Gipfel und von dort die glattpolierten Platten (teilweise Drahtseil gesichert) nordseitig hinab zur Judenscharte und durch´s Gimpelkar zurück zu den Hütten.
Oder auf dem Friedberger Klettersteig hinab bis unter die mit Eisenklammern versehende Wandstufe. Dort durch die Rinne zum Beginn des Abseilweges.