Klettergarten Höttinger Steinbruch über Innsbruck. Foto: Michael Meisl
Hoch über den Dächern Innsbrucks: Der Höttinger Steinbruch.

Inntal: 8 Spots zum Klettern im Winter

Entlang des Inn zwischen Imst und Innsbruck gibt es zahlreiche sonnenbeschienene Wände, die auch zum Klettern im Winter beste Bedingungen bieten. Einige der wintertauglichen Felsen, die sich durch einen kurzen Zustieg, ihre südseitige Ausrichtung und schöne, abwechslungsreiche Routen auszeichnen, stellen wir euch hier vor.

1. Rote Wand, Imst

An der nach Süden ausgerichteten Roten Wand findet man überwiegend senkrechte bis überhängende Klettertouren an kompaktem Fels. Alle Touren sind bestens abgesichert. Klettern ist hier fast das ganze Jahr über möglich. Aufgrund der darüberliegenden Schrofen wird empfohlen, mit Helm zu klettern. Die 119 Routen (3c bis 7a, Routenlängen 8 bis 30 m) sind bestens abgesichert und größtenteils auch für Einsteiger oder Kinder geeignet.

Aussichtsreiches Klettern an der Roten Wand, Foto: Günter Durner

Anfahrt und Zustieg

Von der Inntalautobahn A12 Kufstein-Landeck bei der Ausfahrt Imst abfahren. Von der B171 in Richtung Karres fahren. In Karres durch den Ort bis zur nächsten Kreuzung, dort rechts halten bis zum Ortsende, rechter Hand befindet sich ein großer Parkplatz. Zu Fuß der gelben Beschilderung folgend, gelangt man in ca. 10 Minuten zum ersten Sektor.

Ein Ganzjahres-Fels: die Rote Wand, Foto: Günter Durner | Climbers Paradise
Ein Ganzjahres-Fels: die Rote Wand, Foto: Günter Durner

2. Klettergarten Silz

Der kleine, sonnige Klettergarten Silz über der Inntalautobahn und dem Inn. An der südseitig ausgerichteten Felswand, die vom Parkplatz aus in etwa 10 Minuten erreichbar ist, kann fast das ganze Jahr hindurch geklettert werden. Die 10 Routen im unteren und mittleren Schwierigkeitsbereich (4c bis 6c+, Routenlängen 15 bis 30 m) sind sehr gut abgesichert.

Mitten im schönen Inntal, der Klettergarten Silz, Foto: Günter Durner | Climbers Paradise
Mitten im schönen Inntal, der Klettergarten Silz, Foto: Günter Durner

Wer alle abgespult und noch Lust auf einen „Fun-Klettersteig“ hat, der kann den Crazy-Eddy-Klettersteig begehen. Dieser liegt etwa 300 Meter westlich vom Klettergarten Silz und ist vom Parkplatz in 20 Minuten erreichbar. Beides kann für einen „Familienausflug“ kombiniert werden. Aufgrund der Tallage ideal auch bei unsicheren Wetterverhältnissen und zum Klettern im Winter geeignet.

Unterwegs auf dem Klettersteig Crazy Eddy, Foto: Günter Durner | Climbers Paradise
Unterwegs auf dem Klettersteig Crazy Eddy, Foto: Günter Durner

Anfahrt und Zustieg

Von der Inntalautobahn A12 Kufstein-Landeck bei der Ausfahrt Mötz abfahren. Dann auf der B171 nach Silz in das Zentrum fahren. Bei der Kirche rechts in die Widumgasse abbiegen. Nach der Bahnunterführung geradeaus weiter auf der Simmeringstraße über den Inn. Dann bei der Lagerhalle (Sträucherverkauf) rechts in den Locherbodenweg abbiegen und in Richtung Steinbruch Walser fahren. Nach der Autobahnbrücke gibt es Parkmöglichkeiten. Zu Fuß auf Steigspuren steil den Hang zum bereits sichtbaren Klettergarten aufsteigen (ca. 10 Minuten).

3. Klettergarten Stams

Klettern über den rauschenden Fluten des Inn: Der Fels des Klettergarten Stams ist über eine beeindruckende Hängebrücke über den Inn in wenigen Minuten auf einem ebenen Weg erreichbar. Bei Hochwasser steht der Einstiegsbereich unter Wasser.

Klettern über dem Wasser im Klettergarten Stams, Foto: Günter Durner | Climbers Paradise
Klettern über dem Wasser im Klettergarten Stams, Foto: Günter Durner

Vorsicht Glätte! Die Felsbrocken am Wandfuß können ziemlich glatt sein. Auf Kinder aufpassen, damit diese nicht ins Wasser fallen und vom Inn mitgerissen werden!

Die 12 Routen (4b bis 7a+, Routenlängen 8 bis 15 m) sind bestens abgesichert und größtenteils auch für Einsteiger oder Kinder geeignet. Wenige Meter flussabwärts (östlich) lässt sich noch ein Abstecher zu einem Wasserfall machen. Oder man folgt einem Steig hinauf zum Mieminger Plateau (Locherboden).

Anfahrt und Zustieg

Von der Inntalautobahn A12 Kufstein-Landeck bei der Ausfahrt Mötz abfahren. Dann auf der B171 nach Stams. Am östlichen Ortsende von Stams beim Kreisverkehr die dritte Ausfahrt „Hängebrücke, Gewerbegebiet“ nehmen. Gegenüber dem großen Möbelhaus parken. Zu Fuß durch die Autobahnunterführung, dann nach links zur Hängebrücke. Nach der Hängebrücke links (flussaufwärts) am Inn entlang bis zum Klettergarten. Der Klettergarten befindet sich etwa 200 m links von der Hängebrücke (ca. 10 Minuten).

4. Klettergebiet Hex, Telfs

Das Klettergebiet Telfs Hex besteht aus acht Sektoren, die größtenteils von Bernhard Hangl und Arthur Wutscher eingerichtet wurden. Die Felsen sind überwiegend südseitig ausgerichtet. Die Sektoren „Le Figaro“, „Pepato“ und „Antares“ bieten überhängende Kletterei in kompaktem Kalk. Die 56 Routen (Routenlängen: 4 bis 25 m) liegen in den Schwierigkeitsgraden 5c+ bis 8a+ mit Schwerpunkt im 6. und 7. Franzosengrad.

Ein Wintervergnügen: Das Klettergebiet Telfs Hex, Foto: Günter Durner | Climbers Paradise
Ein Wintervergnügen: das Klettergebiet Telfs Hex, Foto: Günter Durner

Anfahrt und Zustieg

Von der Inntalautobahn A12 Kufstein-Landeck bei der Ausfahrt Telfs-West abfahren. Beim Kreisverkehr in Richtung Mieming (B189) fahren. Durch den Tunnel bis zum nächsten Kreisverkehr, dort in die Niedere-Munde-Straße abbiegen und weiter bis zum Abzweig (rechts) Sonnensiedlung. An der Schottergrube vorbei und durch Kehren hinauf bis zur nächsten Abzweigung, hier rechts bis zur Hinterbergstraße. Dieser nach links zum Gasthaus Lehen folgen. Rechts am Gasthof vorbei bis zum Ende der Asphaltstraße. Auf der Schotterstraße 300 m weiter in Richtung Strassberg. Bei einem Wasserwerk kann geparkt werden.

Kletterzüge im Klettergebiet Telfs Hex, Foto: Günter Durner | Climbers Paradise
Kletterzüge im Klettergebiet Telfs Hex, Foto: Günter Durner

5. Arzbergklamm, Telfs

Das Klettergebiet Arzbergklamm besteht aus neun sehr unterschiedlichen Sektoren mit insgesamt 80 Routen (3 bis 8a+ mit reichlich Auswahl in allen Schwierigkeitsgraden, Routenlängen: 8 bis 28 m). Von bestens abgesicherten Plattenrouten bis hin zu teils überhängenden Felspartien wird fast alles geboten. Die einzelnen Sektoren an beiden Seiten der Arzbergklamm sind in 10 bis 20 Minuten bequem zu erreichen. Im Hochwinter bekommt die Klamm aber nur für kurze Zeit Sonne ab.

Klettern mit Überhang bei der Arzbergklamm, Foto: Günter Durner | Climbers Paradise
Klettern im Überhang bei der Arzbergklamm, Foto: Günter Durner

Anfahrt und Zustieg

Von der Inntalautobahn A12 Kufstein-Landeck bei der Ausfahrt Telfs-Ost abfahren. Beim ersten Kreisverkehr in Richtung Mösern, Seefeld fahren. Beim zweiten Kreisverkehr (M-Preis, Ortsteil Sagl) in die Saglstraße abbiegen und der Straße 800 m in westlicher Richtung bis zum Puelacherweg folgen. Hier rechts, dann nochmals rechts in die Birkenbergstraße in Richtung Tennisplätze, an der Auferstehungskirche vorbei, bis zur Dammstraße. Am Ende der Dammstraße bei den letzten Häusern parken. Zu Fuß auf der Straße bergauf in die Arzbergklamm gehen. Der erste Sektor befindet sich gleich nach dem Wasserwerk, die anderen Sektoren weiter oben in der Arzbergklamm (ca. 10 bis 20 Minuten).

6. Brunntalweg, Zirl

Die Brunntalwegwand ist eine südostseitig ausgerichtete Felswand mit 27 schönen Einseillängen- und zwei kürzeren Mehrseillängenrouten, die fast das ganze Jahr hindurch geklettert werden können (4c bis 7b, das Gros davon von 4c bis 6a+, Routenlängen: 10 bis 65 m). Die Wand verläuft entlang einer Rinne, die sich von der unteren zur oberen Brunntalstraße hinaufzieht. Den oberen Wandbereich kann man über ein Fixseil erreichen. Der graue Kalk ist fest und plattig. Es dominiert steile bis senkrechte Platten- und Wandkletterei.

Kletterzüge an der Brunntalwegwand, Foto: Günter Durner | Climbers Paradise
Klettern mit Aussicht an der Brunntalwegwand, Foto: Günter Durner

Anfahrt und Zustieg

Von der Inntalautobahn A12 Kufstein-Landeck bei der Ausfahrt Zirl-Ost abfahren. Auf der Bundesstraße B 177 Richtung Seefeld fahren. Auf Höhe der Rot-Kreuz-Station rechts abbiegen und auf dem Parkplatz (P6) beim Roten Kreuz parken. Vom Geistbühelweg nach rechts in den Brunntalweg abbiegen und diesem ca. 500 m bis zu einem Gebäude auf der rechten Straßenseite folgen. Auf Höhe des Gebäudes nach links zum Wandfuß. Zu den oberen Routen gelangt man durch die steile, schottrige Rinne (vom Parkplatz ca. 10 bis 15 Minuten).

7. Grottenwegwand und Kaiser-Max-Grotte, Martinswand

An der Wand neben der Kaiser-Max-Grotte befindet sich ein sehr schöner, südseitig ausgerichteter Klettergarten mit 16 lohnenden Routen im mittleren Schwierigkeitsbereich (5c bis 6c+, Routenlängen: 15 bis 22 m). Die 17 Routen bei der Kaiser-Max-Grotte liegen ausschließlich in den obersten Schwierigkeitsgraden

Klettern an der Grottenwegwand, Foto: Günter Durner | Climbers Paradise
Anspruchsvolles Klettern an der Grottenwegwand, Foto: Günter Durner

(7b+ bis 8c, Routenlängen: 15 bis 35 m). Die Kaiser-Max-Grotte mitten in der Martinswand ist über einen gut gesicherten Weg einfach zu erreichen. Der Wandbereich besteht aus hervorragendem, kompaktem Fels, die Routen sind sehr gut abgesichert.
Lage: Östlich von Zirl über dem „Dschungelbuch“ im linken Teil der Martinswand.

Anfahrt und Zustieg

Von der Inntalautobahn A12 Kufstein-Landeck bei der Ausfahrt Zirl-Ost abfahren. Auf der Bundesstraße B 171 Richtung Innsbruck fahren. Bei der Kreuzung „Innsbruck/Kematen“ beim Plattner-Schotterwerk auf dem Parkplatz (P4) parken. Entweder über den Kaiser-Max-Klettersteig oder über den Fußweg zur Kaiser-Max-Grotte zusteigen. Um zu Fuß zur Kaiser-Max-Grotte zu gelangen, zunächst vom Parkplatz an der Straße entlang in westlicher Richtung (Zirl) gehen. Direkt links neben dem Schotterwerk (Kompostieranlage) zweigt ein beschilderter Steig nach rechts zur Kaiser-Max-Grotte ab. Diesem Steig bis zur Kaiser-Max-Grotte folgen (ca. 45 Minuten). Oder vom Parkplatz zum Einstieg des Kaiser-Max-Klettersteigs und über diesen bis zu den Einstiegen (ca. 30 Minuten).

8. Galerie, Martinswand

Sehr sonnig gelegenen ist der Klettergarten Galerie hoch über dem Inntal, direkt oberhalb der Bahngalerie. Die Wand bietet besten Fels und 58 durchwegs lohnende, sehr gut gesicherte Routen (4c bis 8b, die Hälfte davon im 6. Grad, Routenlängen: 6 bis 32 m). Die Routen im äußersten rechten Wandteil sind teilweise sehr ausgesetzt. Nach 30 Minuten Zustieg bergauf wird man neben toller Kletterei mit einer grandiosen Aussicht über das Inntal belohnt.

Klettern mit Panorama bei der Galerie, Foto: Günter Durner | Climbers Paradise
Klettern mit Panorama bei der Galerie, Foto: Günter Durner

Anfahrt und Zustieg

Von Innsbruck auf der B 171 Richtung Zirl. Kurz nach der Kläranlage kommt auf der rechten Straßenseite ein kleiner Parkplatz (P1). Wenn aus Richtung Zirl angefahren wird, darf keinesfalls aus dieser Fahrtrichtung auf den Parkplatz (P1) abgebogen werden. Wendemöglichkeit besteht bei der Kläranlage. Vom Parkplatz (P1) über einen Steig zum ÖAV-Klettergarten. An diesem links vorbei und in einigen Kehren hinauf zum Alpinmagazin. Am Alpinmagazin rechts vorbei und über das Geröllfeld steil hinaufsteigen zu einem Steig im Wald. Nun weiter bis zu einer Eisenleiter direkt an der Galerie. Über die Leiter auf die Galerie hinaufklettern. Vom Parkplatz (P1) ca. 30 Minuten.

Literatur-Tipp

Alle Infos und weitere Felsen rund Innsbruck gibt es im Kletterführer „Sportklettern Innsbruck“.