,Der Sommer 2018 wird jetzt schon als neuer „Jahrhundertsommer“ gehandelt, viele Sonnenstunden, wenig Regen, Temperaturen wie im Süden – ein Sommermärchen. Für alle? Nein, nicht für alle. Beispielsweise hatten es Boulderer diesen Sommer nicht gerade leicht, ihrem geliebten Sport nachzukommen, ohne aus den Griffen rauszuflutschen. Wer entsprechend zwischen Mai und September nicht auf seine Lieblingskletterdisziplin verzichten wollte, musste taktisch vorgehen: Entweder ganz früh morgens, oder ganz dicht im Wald oder ganz weit oben … Entsprechend rangieren auf den ersten Plätzen im Climbers-Paradise-Ranking die Boulder-Gebiete Silvapark/Galtür und Mandlers Boden/Pitztal. Während der Silvapark auf 2000 Metern Höhe angenehmere Temperaturen versprach, lockte das Pitztaler Areal mit dichtem, schattigem Bergwald. Aircondition auf tirolerisch …
Und jetzt? Muss man endlich nicht mehr mit den Hühnern aufstehen, kann seine geliebte Daunenjacke einpacken und die Thermoskanne befüllen. Die Atemwölkchen tanzen in der frischen Herbstluft, der Fels schmiegt sich kühl an die Bouldererhände – kurzum: ein Blockmärchen.
Bouldern im Silvapark/Galtür

Auf dem Weg durch Paznaun begrüßen orange-rot gefärbte Lerchen die Gäste. Die Grashänge liegen schon gelb gefärbt für den ersten Schneefall parat und auf den Gipfeln leuchtet bereits der erste Schnee ins Tal. Der Himmel ist blau und die Natur setzt ihren natürlichen Filter ein, Weichzeichner-Landschaft, fast schon kitschig. Die Sommergäste sind verschwunden, die vierbeinigen Sommerfrischler auch, und die Murmeltiere liegen bereits in ihren Höhlen und träumen von satten Almwiesen. Friede und Ruhe legen sich über die hochalpine Landschaft. Still ist es – nur ein paar Bergdohlen fliegen schwatzend über die Boulderer hinweg. Perfekte Konditionen für alle, die ganz in Ruhe und vielleicht ohne Publikum ihre Boulder-Projekte noch zu Ende bringen wollen.

Die Schwierigkeiten sind im Silvapark jedem selbst überlassen – von der „Highball-Platte“ über „Thor“ und „Odin“ im „Sekten Sektor“ bis zur Route „Anam Cara“ im gleichnamigen Sektor. Probleme über Probleme, oder besser: Projekte über Projekte – lösbar ganz ohne Powerpoint-, Flipchart-Equipment …

Hinter den Blöcken, windgeschützt kann man sich das Gesicht an der trägen Herbstsonne wärmen lassen und den mitgebrachten heißen Tee genießen. Und dann, auf zum nächsten Block. Insgesamt stehen 175 Boulderrouten zur Verfügung – möge der Herbst mit den Boulderern in die Verlängerung gehen.
Tipp: Die Bahn ist bereits in Revision, am Besten das Auto an der Straße parken und in wenigen Minuten nach oben in die Sektoren laufen. Anfahrt und Wegbeschreibung gibt es unter www.climbers-paradise.com/bouldern-paznaun.
Bouldern in Mandlers Boden/Pitztal

War im Sommer der Wald ein perfektes Rückzugsgebiet, um auch an heißen Tagen ein Boulder ziehen zu können, herrschen mittlerweile hervorragende Konditionen, um auch schwere Boulder-Probleme zu meistern. Das bunte Blattwerk verleiht dazu etwas Show-Flair, und wenn es zu kühl wird, dann lockt die große Wiese zum Aufwärmen und Sonne genießen. 55 Blöcke warten im Boulder-Gebiete Mandlers Boden nur darauf, auf unterschiedlichen Linien erklettert zu werden. Die Schwierigkeiten reichen von „Hänsel“ und „Gretel“, zwei leichte Routen an Block 22, bis zu „Ninja Skil“, eine mit 7c-bewertete Linie an Block 54. Ein herrlicher Spaß, bei dem Einsteiger, Könner und Familien gleichermaßen auf ihre Kosten kommen.
Tipp: Würstel, Stockbrotteig oder Marshmellows mitbringen – das Areal bietet Feuerstellen. Und: wenn nicht jetzt, wann dann? Feuer machen, sich von lodernden Flammen hypnotisieren lassen, Hände wärmen und Würstel grillen – ein ganz besonderes Herbsterlebnis, nicht nur für Kids.
